Auktion

Lot Nr. 13: Frau Berlin

1.260,00

Sabine Reinfeld
Frau Berlin

2003, C-Print, Courtesy by the Artist
Foto: David Fischer

Auflage 5 + 2

Verfügbarkeit: 1 vorrätig

Artikelnummer: Slot 01-1-2-1-2-1-1-1-1-1-1 Kategorie:

Eine Frau in einem pinkfarbenen Ganzkörperensemble aus Telekom-Trikot, Strumpfhosen und Prada-Pumps Sie ist sonnenbankbraun geschminkt und trägt eine blonde Perücke. Wo sonst Hände sind, hat sie Stoffpranken. „Ey Leute, habt ihr Bock auf den Style von Frau Berlin, oder was?“, stellt sie sich mit tonloser Stimme vor. „Die macht Spaß, die macht Bock, die macht alles ey! Die schläft nicht, niemals, nie! Die ist nie müde. Die mach dich fertig im Schlaf. Und die ist schon bei dir zu Hause, bevor du nach Hause kommst.“ Es ist ein Wandeln auf dem schmalen Grat zwischen Distanz und Assimilation, eine Präsentation konzeptioneller Hässlichkeit, eine persönliche Adaption unseres Umgangs mit der Fernsehkultur. (Text: Sebastian Wehlings, ZOO Magazin 2005)

Oft verweisen die Titel der Arbeiten auf die Künstlerin als Akteurin sowie den jeweiligen Entstehungskontext: Die frühen Arbeiten Frau Berlin Klasse (2003), Frau Berlin Vernissage (2005) oder Frau Berlin Zürich (2011) nehmen ihren Ausgangspunkt allesamt in Situationen des Kunstbetriebs: Reinfeld sitzt frontal vor ihrer Klasse an der Universität der Künste Berlin, steht bei einer Ausstellungseröffnung mit einem überdimensionierte Fächer wedelnd vor Kunstwerken oder bringt sich über 60 Minuten im Schaufenster eines Projektraums in Stellung. In allen Performances positioniert die Künstlerin sich gut sichtbar im Raum, ausdauernd in einzelnen Posituren verharrend, zwischen kurzen entschlossenen Bewegungen und Standbildern wechselnd. Dröhnende Technomusik unterstreicht die eindringliche Präsenz der Künstlerin, und ihrer Posen. Ein wiederkehrendes Utensil ihrer Darbietungen ist ein hautenger, magentafarbener Ganzkörperanzug, der Reinfelds Körper ebenso bedeckt wie betont. Kombiniert mit High Heels und Fahrradkleidung des um die Jahrtausendwende populären Team Telekom, konfrontiert Reinfeld die Betrachter*innen mit ihrem in seinen weiblichen Attributen herausgestellten und wortwörtlich als Markenträger fungierenden Körper, der zugleich wenig werbend auftritt. In allen Performances positioniert die Künstlerin sich gut sichtbar im Raum, ausdauernd in einzelnen Posituren verharrend, zwischen kurzen entschlossenen Bewegungen und Standbildern wechselnd. (Text: Michaela Richter)

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